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Geschichte & Namensgebung

Geschichte

Das ehemalige Erbgericht in Schirgiswalde besitzt, wie auch alle anderen Bauten am historischen Marktplatz des Ortes, eine wechselvolle Geschichte. Man kann davon ausgehen, dass sich bereits im Mittelalter auf dem Gelände des heutigen Gebäudekomplexes eine kleine Gruppe von Wohn- und Nebengebäuden befand. Wie jedes Dorf hatte Schirgiswalde in früheren Zeiten einen sogenannten Erbrichter, in dessen Wohngebäude Sitzungen und Verhandlungen stattfanden. Dazu gehörte auch eine Schankwirtschaft. In diesen Zusammenhängen ist nach heutigen Erkenntnissen die Entstehung des Namens "Erbgericht" zu betrachten.

Nach 1872 wurde das scheunenartige Gebäude, welches sich an der Stelle des heutigen Haupthauses befand, durch einen massiven Ziegelbau mit einer offenen Veranda ersetzt (siehe Bild). Es besaß einen kleinen Saal sowie Gast- und Fleischereiräume. Zum Grundstück gehörte damals wie heute das im Grundbuch verbriefte "Recht des Wein-, Bier- und Branntweinschanks, des Schlachtens und Backens". Das 1872 errichtete Gebäude wurde im Jahr 1911 ein Opfer der Flammen.

Dem umtriebigen Besitzer gelang es, den damaligen zuständigen Behörden innerhalb von vier Wochen nach dem Brand neue Baupläne vorzulegen, die diese ebenfalls innerhalb dieser Frist genehmigten! In kurzer Zeit konnten große Teile des Neubaus realisiert werden. Das Gebäude wurde nun dreigeschossig und in für damalige Zeit fortschrittlicher Eisen-stampfbetonbauweise errichtet. Es hatte 25 Fremdenzimmer und eine moderne Dampfheizung. Ein neuer Festsaal für fast 1000 Personen, versehen mit einer modernen Theaterbühne, krönte den Neubau. Im gewerblichen Bereich kamen Schlacht- und Viehhofanbauten hinzu. Das Erbgericht wurde geführt als "erstes Haus am Platze" und war in weiter Umgebung bekannt.

Das Objekt erlebte in den vergangenen Jahrzehnten so manche Höhen und Tiefen. Gastronomie, Hotellerie, Saalbetrieb, Fleischverarbeitung und Handel verschiedener Art wurden in Teilen jedoch über viele Jahre hinweg weiter betrieben. Das Fehlen geeigneter Pächter und die sich über lange Zeiträume immer mehr verschlechternde Bausubstanz führten in den letzten Jahren zum fast vollständigen Erliegen des Gastronomie- und Saalbetriebes. Im Jahre 2007 erfolgte der Verkauf an den jetzigen Eigentümer, der das Haus mit neuem Leben erfüllt.

Die Namensgeschichte

Wie bereits im geschichtlichen Zusammenhang erwähnt, tragen viele Gaststätten der Region Oberlausitz den Namen "Erbgericht". So entstand im Zuge des Besitzwechsels die Idee, dem Objekt einen neuen Namen und damit eine unverwechselbare Identität zu geben. Mit der naheliegenden Vermutung, die Schirgiswalder bauen sich ein Schloss an exponierter Stelle ihres historischen Stadtzentrums, liegt man völlig falsch. Die Entstehung des Namens "Spreeschloss" ist in der jahrhundertealten Tradition des Bierbrauens in der Stadt Schirgiswalde begründet.


Im Jahr 1923 wurde der Name "Spreeschloss-Brauerei Schirgiswalde" die offizielle Bezeichnung der seit 1640 bestehenden und direkt an der Spree gelegenen Brauerei. Dieser Name wurde vom damaligen Besitzer Franz Riedel eingeführt und etablierte sich im Ort und in der Oberlausitzer Umgebung zum Markenzeichen für gute Brauereiprodukte. Diese Tradition soll mit der Errichtung einer eigenen Hausbrauerei weitergeführt werden.

Mit der Neuetablierung und gezielten Weiterentwicklung zur eigenständigen Wort- und Bildmarke "Spreeschloss Schirgiswalde" wird ein Stück wertvoller Orts- und Unternehmenstradition weitergeführt, welche die Stadt Schirgiswalde über Jahrhunderte hinweg prägte.

weitere Bilder aus der Historie:



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